Maestro-Aus: Revolution im Zahlungsverkehr

Nach 32 Jahren endet die Ära einer der bekanntesten Debitkarten in Europa, der Maestro-Karte. Das rot-blaue Logo zierte bislang viele EC-Karten als Co-Badge zur girocard.

22. August 2023

Warum endet Maestro?

Die Maestro-Karte war ursprünglich für den Einsatz im stationären Handel gedacht. Zudem gab es in einigen wenigen Ländern auch die Möglichkeit, mit Maestro-Karten in Webshops zu bezahlen. Deutsche Bankkarten gehörten jedoch nicht dazu. Hierzulande war das einzige bekannte Maestro-Produkt mit den erforderlichen Merkmalen (CVC-Code auf der Kartenrückseite, Implementierte Zwei-Faktor-Authentifizierung 3DS) die Payback Maestro-Karte, die bereits vor Jahren eingestellte wurde. Auch im Ursprungsland der Maestro-Karte, den Niederlanden, hat sich im Online-Shopping ein anderes System durchgesetzt.

Geldbörse mit Karten

Maestro wird nicht abgeschaltet

Jeder, der eine gültige Maestro-Karte hat, egal ob es sich um eine girocard mit Co-Badge oder eine „echte“ Maestro-Karte wie die von N26, bunq oder Revolut handelt, kann sie bis zum Ablaufdatum weiterhin normal nutzen. Das bedeutet also, dass sich mindestens bis zum 31.12.2027 vorerst nichts an der Akzeptanz für Privatleute ändern wird. Je näher dieses Datum rückt, desto wahrscheinlicher ist es jedoch, dass neu in Betrieb genommene Kartenterminals möglicherweise keine Maestro-Karten mehr unterstützen werden.

Für Händler:innen hat das Auslaufen der Maestro-Karte allerdings einige Folgen. Kund:innen steigen auf andere Karten (u.a. Visa Debit und Mastercard Debit) um, welche andere Kartenakzeptanzen in Geschäften voraussetzen. Damit Ihre Kund:innen mit den neuen Karten weiterhin bei Ihnen bezahlen können, ist es wichtig sich mit dem Thema Vollakzeptanz (Akzeptanz von girocard, Debitkarten und Kreditkarten) auseinander zu setzen, damit der Zahlungsablauf in Ihrem Geschäft weiterhin problemlos funktioniert und es zu keinen Zahlungsausfällen aufgrund von fehlender Akzeptanz kommt.

Welche Optionen gibt es und wie gehen die deutschen Banken damit um?

Für die „Zeit nach Maestro“ haben Banken eine Vielzahl von Optionen:

  • Debit Mastercard (DMC) (direktes Mastercard Nachfolgeprodukt)
  • Visa Debit (bevorzugt von großen deutschen Direktbanken)
  • V Pay, das „Maestro von Visa“
  • „girocard-light“ ohne Co-Badge

Debitkarte von Visa ist Hauptprodukt

Bei Direktbanken wie der DKB und comdirect ist die Situation recht eindeutig: Die Debitkarte von Visa ist das Hauptprodukt. Die girocard und deren Co-Badge sind nicht mehr so relevant. Wer unbedingt eine girocard haben möchte, muss monatlich etwa einen Euro extra zahlen. Die girocard der comdirect kommt aktuell ohne Co-Badge aus. Bei der DKB ist das weiterhin verfügbare V Pay Co-Badge auf der girocard noch vorhanden (und auch auf der Visa Debitkarte!).

Sparkassen sind vorbereitet

Die Sparkassen haben sich schon lange auf die Zukunft vorbereitet und werden in Zukunft girocards mit Debit Mastercard und Visa Debit als Co-Badge ausgeben. Einige Sparkassen sind bereits auf das neue Produkt umgestiegen, und seit dem 20.06.2023 rollt die erste große Welle. Mit der Unterstützung von Apple Pay/Mobiles Bezahlen für girocard und Co-Badge sind diese Karten vielseitig einsetzbar.

Trotz des innovativen Produkts gibt es einige Ausreißer bei den Sparkassen, die beispielsweise zu V Pay wechseln oder die Mehrleistung zusätzlich kostenpflichtig machen. Wer diese Leistung nicht zahlen möchte, dem ist es nicht zu empfehlen auf die girocard-light ohne Co-Badge zu wechseln, da diese Karte in Deutschland an vielen Terminals nicht funktionieren wird.

Andere Banken & Ausnahmeregelungen

Bei den Banken des genossenschaftlichen Sektors haben bereits mehrere Institute angekündigt, zu V Pay zu wechseln. Sowohl Debit Mastercard als auch Visa Debit werden als Co-Badge verfügbar sein. Wer mit Apple Pay bezahlen möchte, wird weiterhin auf die VR Direct Card angewiesen sein. Angesichts der vergangenen Zurückhaltung in Bezug auf Mobile Payment sollte man nicht unbedingt mit Änderungen rechnen.

Kund:innen der Sparda-Banken können sich je nach Institut auf eine vorzeitige Erneuerung der Maestro-Karten mit dem Ziel Zeit zu gewinnen freuen (Sparda Hessen) oder erhalten eine Debit Mastercard (Sparda Baden-Württemberg) als Ersatz. Kund:innen der Sparda West müssen sich jedoch darauf einstellen, dass die girocard-light ohne Co-Badge verwendet wird.

Bei den Privatbanken ist es wahrscheinlich, dass Co-Badge-Karten mit Debit Mastercard oder Visa Debit ausgegeben werden. Angesichts der Fortschritte bei der Realisierung von Apple Pay für girocards durch den Kölner Bank Verlag wäre es nicht überraschend, wenn sie bald technisch zu den Sparkassen aufschließen würden. Für die Degussa-Bank wurde bereits eine girocard mit Debit Mastercard Co-Badge als Plastic realisiert. Es wird berichtet, dass einige Banken möglicherweise girocard-light Karten anbieten. Weiterhin gibt andere Optionen, darunter Debit Mastercard oder Visa Debit als Co-Badge.

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